Nachhaltigkeit wird zum Must-have im Recruiting. Besonders junge Talente erwarten mehr als attraktive Gehälter und Karriereperspektiven – sie wollen Arbeitgeber, die Verantwortung übernehmen: ökologisch, sozial und ethisch. Doch was bedeutet das konkret für die Personalgewinnung? Und wie lässt sich Nachhaltigkeit authentisch im Recruitingprozess verankern?
Für junge Talente ist Nachhaltigkeit eine klare Erwartung. Studien zeigen, dass 54 % der befragten Angehörigen der Generation Z Druck auf ihren Arbeitgeber ausüben, um nachhaltigere Praktiken zu implementieren. Zudem gaben 72 % an, dass die Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeitsstrategie eines potenziellen Arbeitgebers für sie ein wichtiges Kriterium bei der Jobwahl ist.
Eine nachhaltige Arbeitgebermarke stärkt nicht nur die Anziehungskraft auf Kandidatinnen und Kandidaten, sondern fördert auch die langfristige Bindung der Mitarbeitenden. Wer Nachhaltigkeit nicht nur als Marketinginstrument nutzt, sondern aktiv lebt, sendet eine klare Botschaft: «Wir übernehmen Verantwortung – nicht nur für unsere wirtschaftlichen Ziele, sondern auch für Gesellschaft und Umwelt.»
Potenzielle Bewerbende und Kandidaten, insbesondere aus der Generationen Z und Alpha, erwarten von zukünftigen Arbeitgebern eine klare Haltung zu ökologischen und sozialen Themen. Unternehmen, die Nachhaltigkeit aktiv in ihren Recruitingprozess integrieren, profitieren in dieser Hinsicht. Doch wie setzt du Nachhaltigkeit konkret im Recruiting um?
Zeige Nachhaltigkeit schon in der Stellenanzeige
Der erste Berührungspunkt mit potenziellen Bewerbenden ist häufig die Stellenanzeige – und hier sollte Nachhaltigkeit bereits sichtbar sein.
Nutze digitale Prozesse für mehr Umweltfreundlichkeit
Nachhaltigkeit beginnt im Detail. Ein papierloser Bewerbungsprozess reduziert nicht nur den ökologischen Fussabdruck, sondern spart auch wertvolle Ressourcen und Zeit für beide Seiten.
Sprich über Nachhaltigkeit im Bewerbungsgespräch
Nachhaltigkeit sollte nicht nur ein Schlagwort sein, sondern aktiv in Bewerbungsgespräche integriert werden.
Biete nachhaltige Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung
Unternehmen können bereits im Rekrutierungsprozess auf nachhaltige Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten hinweisen, um eine langfristige Mitarbeiterbindung zu fördern:
Das grösste Risiko ist das sogenannte Greenwashing, also das Vortäuschen von Nachhaltigkeitsmassnahmen und -werten ohne tatsächliche Veränderungen oder Praktiken. Jüngere Generationen durchschauen solche Strategien schnell und reagieren mit Ablehnung. Deshalb sollten Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsbemühungen mit nachvollziehbaren Zahlen und konkreten Beispielen belegen. Eine pauschale Aussage wie «Wir setzen auf Umweltschutz» bleibt abstrakt. Stattdessen solltest du klar formulieren (idealerweise mit offizieller Beglaubigung), zum Beispiel: «Wir haben unsere CO₂-Emissionen im letzten Jahr um 25 Prozent reduziert.»
Ein nachhaltiger Recruitingprozess bringt weitreichende Vorteile – für Unternehmen, Bewerbende und die Umwelt. Es stärkt die Arbeitgebermarke, optimiert Prozesse und fördert eine langfristige Mitarbeiterbindung.
Nachhaltigkeit verändert das Recruiting – zum Positiven. Unternehmen, die ehrlich Verantwortung übernehmen, gewinnen nicht nur Talente, sondern stärken ihre eigene Zukunftsfähigkeit. Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht in der Perfektion, sondern in der Authentizität: Wer glaubwürdig handelt und transparent kommuniziert, wird als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen.