Immer mehr Menschen in der Schweiz entscheiden sich für flexible Arbeitsmodelle und arbeiten als Freelancer. Diese Entwicklung stellt nicht nur Arbeitnehmende vor neue Herausforderungen und Chancen, sondern auch Unternehmen und deren Personalverantwortliche. Ein tieferer Blick in aktuelle Trends und Statistiken zeigt, warum diese Arbeitsformen für den Schweizer Arbeitsmarkt zunehmend relevant werden.
Ein Blick auf die Altersstruktur der Temporärarbeitenden zeigt deutliche Unterschiede zur gesamten Erwerbsbevölkerung. Vor allem die Altersgruppe der 25- bis 39-Jährigen ist mit 43% überdurchschnittlich stark vertreten. Diese Altersgruppe schätzt die Flexibilität und die Möglichkeit, unterschiedliche berufliche Erfahrungen zu sammeln. Im Gegensatz dazu sind ältere Erwerbstätige (55 Jahre und älter) weniger häufig in der Temporärarbeit tätig. Nur 13% der Temporärarbeitenden gehören zu dieser Altersgruppe, während sie in der Gesamtbevölkerung 22% ausmachen. Dies deutet darauf hin, dass ältere Mitarbeitende mehr Wert auf Arbeitsplatzsicherheit und stabile Beschäftigungsverhältnisse legen.
Während Freelancer eine hohe Unabhängigkeit und Flexibilität geniessen, stehen sie vor der Herausforderung, ihre eigene soziale Absicherung und Altersvorsorge zu organisieren. Diese Unsicherheiten werden jedoch durch die Vorteile der Selbständigkeit oft aufgewogen, insbesondere durch die Möglichkeit, eigene Projekte zu wählen und berufliche Entscheidungen unabhängig zu treffen. Die zunehmende Verbreitung dieser Arbeitsform wird durch technologische Fortschritte, mobile Arbeitsmöglichkeiten und die wachsende Akzeptanz der Sharing Economy begünstigt.
Für Personalverantwortliche bringen die Integration von Temporärarbeitenden und Freelancern spezifische Herausforderungen mit sich. Diese flexiblen Arbeitskräfte erfordern eine angepasste Personalstrategie, um deren Potenzial optimal zu nutzen.
· Talentbindung und -gewinnung: Die Gewinnung und langfristige Bindung von Talenten ist in flexiblen Arbeitsmodellen eine der grössten Herausforderungen. Temporärarbeitende und Freelancer ermöglichen zwar eine flexible Reaktion auf Marktveränderungen, jedoch erschwert die hohe Fluktuation oft die längerfristige Zusammenarbeit. Unternehmen sollten daher attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, um auch temporäre Mitarbeitende zu motivieren und an sich zu binden. Flexible Arbeitszeiten, wettbewerbsfähige Entlöhnung und Weiterbildungsmöglichkeiten sind wichtige Anreize.
· Integration in die Unternehmenskultur: Temporäre Arbeitskräfte sind häufig nur begrenzt in die Unternehmenskultur eingebunden, was die Teamarbeit beeinträchtigen kann. Hier kann ein gut strukturierter Onboarding-Prozess helfen, den Übergang zu erleichtern. Regelmässige Team-Events und eine offene Kommunikationskultur fördern das Zugehörigkeitsgefühl und verbessern die Zusammenarbeit.
· Administrativer Aufwand: Die Verwaltung von Freelancern und Temporärarbeitenden bringt zusätzlichen administrativen Aufwand mit sich, beispielsweise in Bezug auf Verträge und Abrechnungen. Der Einsatz von modernen HR-Softwarelösungen kann diesen Prozess jedoch effizienter gestalten und Fehler minimieren.
Der Trend zu flexiblen Arbeitsmodellen wie Temporärarbeit und Freelancing hat in den letzten Jahren stark zugenommen und dürfte sich in den kommenden Jahren weiter verstärken. So könnte die Zukunft flexibler Arbeitsmodelle in der Schweiz aussehen: