Kurz, knapp und präzise – so sollten Stellenausschreibungen im Idealfall sein. Doch dies ist oft eine komplexe Angelegenheit, da Personalverantwortliche die Aufmerksamkeit von qualifizierten Kandidaten inmitten von Hunderten von Anzeigen wecken müssen. Lesen Sie hier, worauf Sie bei der Verfassung Ihrer nächsten Stellenausschreibung achten sollten.
Was potenziellen Bewerbenden bei Stellenausschreibungen als Erstes ins Auge sticht ist die Struktur der Anzeige. Diese kann ausschlaggebend dafür sein, ob der Bewerbende den Text effektiv liest oder die Stellenpublikation gleich wegklickt. Deshalb ist es wichtig, diese möglichst klar und einfach zu gestalten.
Eine übersichtliche Gliederung ist ansprechend und erhöht die Leserfreundlichkeit, deshalb sollten Stellenausschreibungen klar strukturiert sein und alle Informationen auf einen Blick zusammenfassen.
Idealerweise ist eine Stellenanzeige in mehrere Abschnitte unterteilt und mit Zwischentiteln versehen, die sich vom Lauftext auch optisch unterscheiden (grössere Schrift, unterstrichen, fett o. Ä.).
Der Stellenanzeige den richtigen Titel zu geben ist oft schwieriger als gedacht. Der Titel kann stark beeinflussen, ob und von wem die Stellenausschreibung über Suchmaschinen gefunden wird.
Wichtig ist an erster Stelle, dass der Jobtitel klar und deutlich aussagt, wonach Sie suchen. Er darf nicht zu allgemein gehalten sein, weil er sonst auch die Aufmerksamkeit von unqualifizierten Bewerbenden für Ihr Unternehmen auf die offene Position lenkt.
Beim Verfassen des Titels konzentrieren Sie sich idealerweise auf eine einzige Sprache, vermeiden Sie also einen Mix aus Englisch und Deutsch sowie Abkürzungen. Erwähnen Sie Softskills nicht im Titel. Sie können dafür einige realistische Anforderungen im Jobtitel erwähnen, die ein Kandidat unbedingt erfüllen muss, zum Beispiel: Buchhalter/in mit Erfahrung in der Versicherungsbranche oder Immobilien-Buchhalter/in (Deutsch und Französisch).
Die Unternehmensbeschreibung sollte Bewerbende auf Ihr Unternehmen neugierig machen, das Interesse auf die offene Stelle wecken sowie zur Bewerbungseinreichung motivieren.
Sie können so Ihr Unternehmen mit wenigen Sätzen vorstellen und die Besonderheiten Ihrer Branche hervorheben. Dazu gehören Angaben zur Grösse des Unternehmens und zur Organisationsstruktur sowie eine Beschreibungen der Produkte oder Dienstleistungen, die Sie anbieten. Die Unternehmensbeschreibung kann auch Informationen über den Standort enthalten, sofern dieser relevant ist. Auch erwähnte Unternehmenswerte, Ziele und Visionen aufzuführen, ermutigen den Bewerbenden, Teil des Teams werden zu wollen und bei der Weiterentwicklung des Unternehmens sowie bei der Erreichung der Ziele dabei sein zu wollen.
Verzichten Sie unbedingt auf Standardphrasen und Floskeln in Stellenausschreibungen. Diese sind in der Regel nichtssagend, austauschbar und können einen negativen Eindruck hinterlassen. Solche Floskeln können sein: angenehmes Arbeitsklima, eingespieltes Team, spannendes Aufgabengebiet, Traditionsfirma, schnelle Aufstiegschancen u. v. m.
Bleiben Sie lieber authentisch und konkret, das heisst, erklären Sie in wenigen Worten, wie es zum Beispiel zu einem schnellen Aufstieg kommen kann (interne Weiterbildungen, von Junior- zu Senior-Position nach x Jahren etc.).
In Stellenausschreibungen spielt die Beschreibung der Aufgaben eine fundamentale Rolle. Es ist für die Kandidaten der wichtigste und entscheidendste Teil einer Anzeige. Denn nur wenn die Aufgaben mit den Fähigkeiten der Bewerbenden übereinstimmen, können sich diese eine Zusammenarbeit mit der Firma vorstellen.
Die Aufgaben sollten so genau wie möglich beschrieben sein, idealerweise mit Stichpunkten anstelle von Lauftext. Achten Sie darauf, dass die Liste nicht endlos wird, Meistens reichen fünf bis acht Stichpunkte aus, um die relevanten Aufgaben zu erwähnen, wobei die wichtigsten an erster Stelle stehen sollten. Sie können auch konkrete Projekte, die von Mitarbeitenden in dieser Position erfolgreich abgeschlossen wurden, als Beispiel erwähnen. Dies kann Interessenten dabei helfen, sich ein greifbares Bild der Tätigkeiten zu machen.
Im Anforderungsprofil sollten die erforderlichen Fachkenntnisse, Berufserfahrung und Qualifikationen für die Stelle aufgeführt werden. Dabei sind klare Unterscheidungen zu treffen zwischen den absolut notwendigen Anforderungen und solchen, die lediglich wünschenswert sind. Falls für die Stelle keine spezifischen Abschlüsse oder Vorkenntnisse benötigt werden, sollte dies ebenfalls klar kommuniziert werden.
Bei den Softskills ist Vorsicht geboten, da Eigenschaften wie Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit für nahezu jede Stelle von Bedeutung sind. Stattdessen sollten lieber besondere Kompetenzen in Stellenausschreibungen hervorgehoben werden, die nicht jeder Bewerber mitbringt und die für die Position spezifisch sind.
Direkt im Anschluss an die Anforderungen sollten Sie die Vorteile und Benefits präsentieren, die Ihr Unternehmen seinen Mitarbeitenden bietet. Hier sollten Sie alle Aspekte aufnehmen, die Ihre Firma von anderen Arbeitgebern unterscheidet und die Mitarbeitenden direkte Vorteile bieten. Dazu zählen beispielsweise flexible Arbeitszeiten, Kantine, Homeoffice-Möglichkeiten, Kinderbetreuung und Firmenevents.
Lohntransparenz beim Recruiting hat diverse Vorteile und Risiken, die Sie als Arbeitgeber kennen müssen, bevor Sie sich für den einen oder anderen Weg entscheiden. In der Schweiz hat sich die Lohnangabe in Stellenausschreibungen noch nicht etabliert, im Gegensatz zum Nachbarland Österreich, das dazu gesetzlich verpflichtet ist. Grundsätzlich sind Kandidaten froh, wenn sie vor dem Bewerben wissen, was sie finanziell erwarten können. Prospective erfuhr in einer Umfrage von 2021, dass 40 % der Kandidaten eine Angabe zum Lohn im Stelleninserat wünschen.
Zu guter Letzt gehört eine Angabe der zuständigen Ansprechperson ins Stelleninserat. Hierbei sollten auch die Kontaktdaten wie Telefonnummer, E-Mail-Adresse oder LinkedIn bzw. Xing genannt werden, um potenziellen Bewerbenden einen direkten und einfachen Kontakt zu ermöglichen. Erwähnen Sie auch wie, respektive wo die Bewerbungsunterlagen eingereicht werden sollen (E-Mail, Bewerbungstool, Online-Formular, LinkedIn etc.).